Die Krankheit mit den 1.000 neuen Chancen
 

Die Krankheit mit 1.000 Gesichtern
– und 1.000 neuen Chancen

Meine Diagnose ist nun bald ganze 5 Jahre her. In diesen 5 Jahren ist viel passiert: in meinem Leben, in meinem Köper und auch in meinem Herzen. 
Die MS hat mich oft an meine Grenzen gebracht, Tage schienen endlos und es fiel mir so schwer ein Licht am Ende des Tunnels zu sehen.

Aber eins habe ich wirklich gelernt: Unsere Gedanken und unser inneres Wohlbefinden verändern auch unseren Körper. Wie soll es auch meinen Körper gut gehen, wenn meine Seele leidet?

Und das bedeutet nicht nur immer positiv zu denken und stets gute Laune zu haben. Das bedeutet auch zu lernen, mit Trauer, Wut und Verzweiflung umzugehen.
Ich musste auch lernen, diesen Emotionen ihren – berechtigten – Raum zu geben, denn diese Gefühle habe ich aus einem bestimmten Grund. Es ist okay zu weinen, sich im Selbstmitleid zu suhlen und auch richtig schlechte Laune zu haben.

Doch das ist nicht das Einzige, was ich fühlen will. Ich kann die Krankheit nicht beeinflussen, aber ich kann alles andere beeinflussen. Und ich kann mich beeinflussen. Ich kann mich jeden Tag dafür entscheiden, ein glückliches Leben zu führen und alles dafür tun, damit ich dieses Ziel erreiche.

Die MS nun da und sie wird auch nicht mehr fort gehen. Statt sich auf die negativen Dinge zu konzentrieren, versuche ich daraus neue Chancen zu ergreifen.

10 Dinge, die ich durch die MS gelernt habe und mir immer wieder sage, um sie in meinem Alltag zu leben:

1. Mein Körper will das Beste für mich, also höre ich auf seine Signale.

2. Ich tue mir Gutes, damit es mir gut geht. Und das so oft wie möglich. Sei es ein ruhiger Spaziergang, ein lustiger Abend mit meinen Freunden oder ein entspannendes Bad.

3. Ich muss mir Grenzen setzen und versuchen, sie einzuhalten.

4. Es ist okay, mir Hilfe zu suchen, wenn es mir nicht gut geht.

5. Verlier dich nicht im Alltag: Ich verabrede mich mit mir selbst und mach was nur für mich.

6. Ich unterdrücke keine Gefühle, sondern gebe ihnen Raum.

7. Bewegung und Sport tun mir gut! Egal ob Yoga, Fahrradfahren, Schwimmen oder Laufen.

8. MS bedeutet nicht, dass ich auf alles verzichten muss.
Im Gegenteil: Ich genieße und gönne mir alles, aber stets in Maßen.

9. Es gibt keinen Grund, sich unnötig zu stressen, also verbanne ich alles (und jeden), was mir ein negatives Gefühl gibt.

10. Ich bin dankbar für alles, was ich jeden Tag leiste und meistere.

Die ersten Jahre habe ich so gut wie gar nicht über meine Diagnose gesprochen. Aber mit der Zeit hatte ich immer mehr das Bedürfnis, mit anderen Betroffenen zu reden, Rat zu holen und zu sehen, dass ich nicht alleine bin. Falls du auch Lust hast, dich über deine MS-Erfahrungen auszutauschen, freue ich mich, dich auf meinen Instagram-Profil brain_sparkles zu sehen.

Shivani